Saying good bye to burnout

 


Februar 2012

Ich stand da, mit meinem Gepäck am Fuss einer kleinen Steigung, die zur Klinik führte. Es war kalt und ich hatte Tränen in den Augen. Ich war 57 Jahre alt, hatte die Orientierung und meine Zuversicht verloren und bald auch meine Stelle. Und nun musste ich in die Spinnwinde. Ich war müde.

 

<-- Fotoband

Gegen Ende meines mehrmona-tigen Burnouts verbrachte ich einige Tage in einem kleinen Dorf am Meer und wurde achtsam. In diesem Fotoband sind einige Fotos hierzu.

 


Wichtige Sätze

Ein niedergebranntes Feuer lässt sich wieder entfachen. Ein ausge-branntes bedarf eines vollkommenen Neuaufbaus (Hemmerich, Fritz, 2011: Wendepunkt Burnout).

 

Ich war ausgebrannt.

Eigene Definition von Burnout

Burnout war für mich ein sehr schmerzhafter und lange anhaltender Schuss vor den Bug, ein Wink mit dem Vorschlagham-mer, mich endlich mit meiner Vergangenheit und mit meiner Person zu befassen, der Anlass achtsam zu leben, ein Wendepunkt in meinem Leben.

1.Was ist neu, 2. woran arbeite ich weiter und 3. womit arrangiere ich mich?

1. Achtsamkeit, intensiveres Erleben von Begegnungen, Farben, Formen, Geräuschen, Musik, Wetter, Stimmungen und Tageszeiten. 2. Verlust von Leichtigkeit, kognitiven Fähigkeiten und der Lust an sozialen Kontakten. 3. Weniger Schwärmen und Idealisieren. 

 


Ursachen und Auslöser
Die Ursachen und Entste-hungsbedingungen liegen in meiner Jugendzeit, meiner ADHS und im Umstand, dass ich zu hohe Erwartungen an mich gehabt habe. Der Auslöser war die Entscheidung einer Vorge-setzten, ein mehrjähriges Unterfangen, in welches ich viel Herzblut gesteckt hatte, ohne für mich nachvollzieh-bare Begründung vorzeitig auf zu geben. Unmittelbar darauf folgten Versagensgefühle, Impotenz und eine massive Senkung meiner Selbstwirk-samkeitsüberzeugung.

Genesung

Meine Gattin, mein Hausarzt, ein Klinik-aufenthalt, eine Psy-chotherapie (Daseins-analyse) sowie zahlrei-che körperliche, psy-chosoziale und spi-rituelle Übungen hal-fen mir meine eigenen Ressourcen zu entdec-ken und anzuzapfen. Dadurch lernte ich mein Burnout als Wendepunkt zu einem besseren Leben nut-zen. Vor kurzem er-hielt ich die Diagnose ADHS-nicht die Zappelphilipp- , son-dern die Hans-Guck-in-die Luft-Form. Seither kann ich mir vieles erklären.

Bücher die mir halfen

  • Mc Donnell Patrick (2007): Die Welt ist schön!, Hoffmann & Campe
  • Bergner, Thomas (2011): Burnout-Prävention, Schattauerverlag
  • Steinmann, Ralph Marc (2008): Spiritualität – die vierte Dimension der Gesundheit, Psychologie des Bewusstseins, Bd 11, LIT Verlag
  • Segal, Zindel; Williams, Mark; Teasdale, John (2008): Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie der Depression, dgvt-Verlag
  • Hemmerich, Fritz Helmut (2011): Wendepunkt Burnout, MaroVelag
  • Townend, Marcus (2013): Seh' ich dich im Strahlenmeer (am Entstehen)